Schwierigkeitsgrade von Bergwegen

Sicher am Berg

 

Im folgenden möchte ich Ihnen die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade und Bewertungen von Bergwegen vorstellen. 

 

Dies soll Ihnen bei einer besseren Selbsteinschätzung behilflich sein.

Wegweiser mit mehrere Routen in den Bergen, gelbe Schilder mit Zielorten und Entfernungen.

 Bergwegeklassifikation

 

  • Talwege (nicht in der Klassifikation, T1): Wege in der Nähe von Tälern, breit und leicht begehbar, ohne Absturzgefahr. Diese werden oft nicht vom Alpenverein gepflegt oder beschildert.

 

  • Einfache Bergwege (blau,T2): Hauptsächlich schmale Pfade, können steil sein, weisen jedoch keine gefährlichen Abschnitte mit Absturzrisiko auf.

 

  • Mittelschwere Bergwege (rot, T3): Vorwiegend schmale Pfade, oft steil, mit möglichen gefährlichen Abschnitten. Hier können auch kurzzeitig gesicherte Passagen auftreten, zum Beispiel mit Drahtseilen.

 

  • Schwere Bergwege (schwarz, T4 – T6): Schmale, oft steile Wege mit Absturzrisiko. Hier gibt es häufig gesicherte Gehpassagen und/oder einfache Kletterstellen, die die Nutzung der Hände erfordern. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unbedingt erforderlich.
Grafik zeigt die verschiedenen Bergwegeklassifikation in den unterschiedlichen Regionen.

Die Schweizer Alpen-Club (SAC) Wanderskala 

kommt aus der Schweiz, um Wanderungen hinsichtlich ihrer Schwierigkeit zu klassifizieren. Die SAC Wanderskala hat sechs Schwierigkeitsgrade, die sich auf die körperliche Anstrengung, die Gehzeit, das Gelände und andere Faktoren beziehen. Hier sind die sechs Schwierigkeitsgrade der SAC Wanderskala:

 

T1 | (Talweg-Gelb)- Wandern: 

Der Weg ist gut ausgebaut. Falls es ausgesetzte Passagen gibt, sind diese zuverlässig abgesichert. Bei üblichem Verhalten besteht kaum ein Risiko eines Absturzes. Einfache Wanderung auf breiten, gut markierten Wegen. Meist flaches Gelände und keine besonderen Schwierigkeiten. Geeignet für Familien und Wanderer ohne spezielle Erfahrung.

 

T2 | Einfacher Bergweg- blau (SAC: weiß-rot-weiß): 

Der Wegverlauf ist durchgehend erkennbar, führt jedoch teils durch steiles Gelände. In bestimmten Abschnitten kann Absturzgefahr bestehen. Wanderung auf Pfaden und Bergwegen. Teilweise steileres Gelände, aber in der Regel ohne Kletterpassagen. Erfahrung im Wandern und gutes Schuhwerk sind empfehlenswert.

 

T3 | Mittelschwerer Bergweg- rot (SAC: weiß-rot-weiß/weiß-blau-weiß): 

Der Wegverlauf ist nicht immer klar erkennbar und führt durch steiles Gelände. Einzelne ausgesetzte Passagen können mit Drahtseilen oder Ketten gesichert sein. Es gibt Geröllfelder und einfache Felsstufen; gelegentlich ist der Einsatz der Hände zur Stabilisierung nötig. Stellenweise besteht Absturzgefahr aufgrund der Exponiertheit. Anspruchsvolleres Gelände mit steilen Passagen, Geröllfeldern oder leichten Kletterstellen. Trittsicherheit und Erfahrung im Bergwandern sind erforderlich.

 

T4 | Schwerer Bergweg- Schwarz (SAC: weiß-blau-weiß): 

Der Routenverlauf ist häufig nur angedeutet oder verläuft weglos. Es geht durch steiles, unwegsames Gelände mit Blockwerk, Schrofen und steilen Grasflächen. Leichte Kletterstellen (Schwierigkeitsgrad I) können vorkommen. Auch einfache Schneefelder und meist markierte Gletscherabschnitte sind möglich. An exponierten Stellen ist mit Absturzgefahr zu rechnen. Alpine Wanderroute, die bereits schwierigere Abschnitte enthält. Exponiertes Gelände, anspruchsvolle Kletterstellen oder Gletscherüberquerungen können vorkommen. Erfahrung im alpinen Gelände und entsprechende Ausrüstung sind notwendig.

 

T5 | Schwerer Bergweg- Schwarz (SAC: weiß-blau-weiß): 

Die Route führt durch meist wegloses, raues Steilgelände. Es sind einfache Kletterpassagen im Bereich I bis II möglich. Anspruchsvolle Blockfelder, sehr steile Gras- und Schrofenhänge sowie steile Schneeflächen sind zu bewältigen. Gletscherpassagen können vorkommen und sind nicht immer markiert. Längere Abschnitte verlaufen durch ausgesetztes Gelände mit erheblicher Absturzgefahr. Anspruchsvolle alpine Route, die gute alpine Erfahrung erfordert. Klettern im Fels, steile Grashänge, Gletscherquerungen und ausgesetzte Passagen können Teil der Tour sein. Der Einsatz von Seilen und Kletterausrüstung kann notwendig sein. Ein Rückweg kann bei plötzlicher Wetterverschlechterung stark erschwert oder riskant sein.

 

T6 | Schwerer Bergweg- Schwarz (SAC: weiß-blau-weiß): 

Die Route verläuft in der Regel weglos und durch sehr steiles, anspruchsvolles Gelände. Längere Kletterpassagen bis zum Schwierigkeitsgrad II sind zu bewältigen. Es können heikle Blockfelder, extrem steile Gras- und Schrofenhänge sowie schwierige Schneefelder auftreten. Gletscherabschnitte gehören ebenfalls zur Strecke. Über weite Strecken ist das Gelände stark ausgesetzt, mit erhöhter Absturzgefahr.Hochalpine Wanderung mit ernsthaften Schwierigkeiten, wie steile Eis- oder Firnflanken, kombiniertes Gelände oder technische Kletterstellen. Erfahrung im Umgang mit Gletschern und alpinem Gelände ist unerlässlich, ebenso wie entsprechende Ausrüstung und Sicherungsmaterialien.

 

 

Die SAC Wanderskala ist ein hilfreiches Instrument, um Wanderungen und Bergtouren besser einschätzen zu können. Dennoch sollte man sich immer auf die individuellen Gegebenheiten vor Ort einstellen, da Wetterbedingungen, Jahreszeit und persönliche Fähigkeiten die Schwierigkeit einer Tour beeinflussen können.

Klettersteigskala 

A – leicht

Das Gelände ist flach bis mäßig steil, überwiegend felsig oder mit Felsabschnitten durchsetzt. Es kann zu ausgesetzten Stellen kommen. Die Route ist mit Stahlseilen, Ketten, Eisenklammern und teils kurzen Leitern abgesichert. Die Fortbewegung ist meist auch ohne die Sicherungshilfen möglich. Eine Klettersteigausrüstung wird empfohlen.

 

B – mäßig schwierig

Die Strecke führt durch steileres Felsgelände mit kleinen Tritten. Ausgesetzte Passagen sind regelmäßig anzutreffen. Es gibt durchgehende Sicherungen in Form von Drahtseilen, Ketten, Metalltritten und teils senkrechten Leitern. Wer sich ohne Benutzung der Sicherungen fortbewegt, muss mit Schwierigkeiten bis in den unteren III. Schwierigkeitsgrad rechnen. Klettersteigausrüstung ist ratsam.

 

C – schwierig

Sehr steiles bis senkrechtes Felsgelände mit meist kleinen Tritten. Häufig lange und ausgesetzte Passagen. Die Sicherungen umfassen Drahtseile, Eisenklammern, Trittstifte und auch überhängende Leitern. Die Abstände zwischen Tritten und Griffen können groß sein, teils gibt es nur das Drahtseil. Die Anforderungen entsprechen technisch einer Kletterei im Bereich des III. Grades. Für solche Touren ist Klettererfahrung erforderlich. Eine komplette Klettersteigausrüstung ist zwingend, für Unerfahrene auch eine zusätzliche Seilsicherung.

 

 

Die folgenden Schwierigkeitsgrade sind auf klassischen Bergwegen in der Regel nicht anzutreffen.

 

 

D – sehr schwierig

Durchgehend sehr steiles bis senkrechtes Gelände, häufig extrem ausgesetzt. Nur wenige, teils weit auseinanderliegende Tritthilfen. Lange, kraftintensive Passagen, oft mit überhängenden Abschnitten. Nur Drahtseil oder weit auseinanderliegende Klammern als Sicherung. Sehr gute Kondition, Kraft und Klettertechnik erforderlich. Klettersteigausrüstung ist unbedingt notwendig. Für Geübte; zusätzliche Seilsicherung für schwächere oder unerfahrene Personen empfohlen.

 

E – extrem schwierig

Überwiegend überhängende Abschnitte, kaum natürliche Tritte oder Griffe. Extrem ausgesetzt und sehr kräfteraubend. Die Fortbewegung erfolgt fast ausschließlich mit Armkraft. Nur für sehr erfahrene, gut trainierte Klettersteiggeher mit hervorragender Technik. Absolute Beherrschung der Ausrüstung ist Voraussetzung. Klettersteigausrüstung zwingend erforderlich, zusätzliche Seilsicherung bei Gruppen sinnvoll.

 

F – extremst schwierig

Maximale Anforderungen: lange, überhängende und sehr ausgesetzte Passagen, kombiniert mit wenigen oder fehlenden künstlichen Tritten. Nur geeignet für absolute Spezialisten mit außergewöhnlicher Kraft, Technik und Erfahrung. Ohne gezielte Vorbereitung und Top-Ausrüstung nicht machbar. Höchster Anspruch an Psyche, Technik und Sicherheit.

UIAA-Skala für Kletterschwierigkeiten

UIAA I – sehr leicht

Einfache Kletterpassagen im Fels, die bereits über reines Gehgelände hinausgehen. Die Hände werden zur Balance benötigt. Für Personen ohne Erfahrung ist eine Seilsicherung empfehlenswert. Schwindelfreiheit sollte vorhanden sein.

 

UIAA II – leicht

Das Klettern erfordert eine grundlegende Technik, insbesondere die sogenannte Drei-Punkte-Regel (drei von vier Gliedmaßen – Hände und Füße – müssen immer sicheren Kontakt haben). Trittsicherheit und Kletterverständnis sind nötig.

 

UIAA III – mäßig schwer

Senkrechte Abschnitte oder gut strukturierte Überhänge fordern bereits eine gewisse Kraft und Technik. Nur geübte und erfahrene Kletternde können diese Passagen ohne Seilsicherung bewältigen.

 

Hinweis:
Felskletterstellen im Bereich UIAA III treten auf Bergwegen nur vereinzelt auf. Höhere Schwierigkeitsgrade sind dort normalerweise nicht zu erwarten.

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